Blumenzwiebeln im Topf pflanzen

Bringen Sie mit Zwiebelblumen frische Farbe auf Balkon und Terrasse

Blumenzwiebeln im Topf zu pflanzen, bringt Ihnen Ihre Lieblingsblüher auch auf befestigte Flächen - unabhängig von Garten oder Beet. Grundsätzlich lassen sich alle Blumenzwiebeln in Töpfe setzen, auch wenn sich viele Ratgeber auf Frühjahrsblüher konzentrieren. Wir geben Tipps, wie die Pflanzung gelingt.

 

Über Topf und Blumenkasten

Vor jeder Pflanzaktion steht die Wahl des richtigen Pflanzgefäßes. Es eignen sich sowohl Töpfe als auch Blumenkästen. Diese brauchen unten Löcher, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Das vermeidet Staunässe, die die Zwiebeln schlecht vertragen.

Das Material spielt keine große Rolle. Wenn Sie die Pflanzgefäße über den Winter draußen lassen, greifen Sie am besten zu winterfesten Varianten. Diese Töpfe aus Kunststoff oder Ton gibt es in jedem gut sortierten Gartenfachhandel.

Die Größe von Topf oder Blumenkasten ist abhängig von der Menge und Größe der Blumenzwiebeln, die dort Platz finden sollen.

Bei der Höhe des Topfes gilt: Von unten braucht es mindestens 7 cm Platz, für eine Drainageschicht (2 cm) und die Erde (5 cm). Über die Zwiebeln kommt doppelt so viel Erde, wie diese hoch sind. Oberhalb der Erde sollte ein etwa drei Zentimeter hoher Gießrand verbleiben.

Auch die Breite richtet sich nach der Bepflanzung: Zwischen den Zwiebeln wird je eine Zwiebelbreite freigelassen. Und auch zum Rand braucht es ein paar Zentimeter Platz.

 

So ermitteln Sie Breite und Höhe des Topfes

An einem Beispiel lässt sich leicht erklären, wie Sie die passende Höhe und Breite des Topfes ermitteln. Sie wollen beispielsweise 5 Tulpen in einen Topf pflanzen. Die Zwiebeln haben eine Höhe von ca. 5 cm und eine Breite von 4 cm.

Für die Höhe des Topfes bedeutet das:

  • 7 cm Drainage- und untere Erdschicht
  • 5 cm Tulpenzwiebel
  • 10 cm obere Erdschicht (= 2x Zwiebelhöhe)
  • 3 cm Gießrand

Sie brauchen also ein Gefäß mit mindestens 25 cm Tiefe.

Die nötige Breite des Topfes, ist ebenso leicht ermittelt. Wir gehen davon aus, dass Sie eine Tulpe in die Mitte setzen und die restlichen 4 verteilen Sie in über Kreuz. Das heißt, Sie haben je eine Linie von 3 Zwiebeln, die den Durchmesser bestimmt.

  • 3 x 4 cm Blumenzwiebel
  • 2 x 4 cm Pflanzabstand
  • 2 x 2 cm Rand

Dementsprechend muss der Topf einen Durchmesser von 24 cm haben.

TIPP: Wenn Ihnen die Pflanzgefäße optisch nicht zusagen, können Sie diese immer auch in einen Übertopf stellen. Viele Übertöpfe haben aber keine Löcher unten. Prüfen Sie daher nach dem Gießen, ob sich dort Wasser befindet und leeren Sie dieses immer aus.

 Blumenzwiebeln im Topf

Erde und Drainageschicht für die Topfpflanzung

Die Basis für das Gelingen der Pflanzung von Blumenzwiebeln im Topf ist natürlich das Substrat. Auch das ist leicht gewählt. Kübelpflanzenerde vertragen die meisten Blumenzwiebeln. Damit sich keine Staunässe bildet, kann die Erde zusätzlich mit Quarzsand oder Ziegelsplit aufbereitet werden. Wenn verfügbar, greifen Sie zu torffreier Erde. Diese ist umweltschonender, jedoch oftmals etwas schwerer. Sie sollte in dem Fall stärker mit dem gewählten Rieselmaterial aufbereitet werden.

Wenn Sie mehr Sand oder Split in die Erde einarbeiten, vermeiden Sie Staunässe besser. Gleichzeitig entsteht so aber ein höherer Nährstoff- und Wasserbedarf. Es muss also etwas häufiger gegossen und gedüngt werden. Wir raten dennoch zu einer durchlässigeren Substratmischung, um die Blumenzwiebeln zu schützen.

Unterhalb der Erde wird eine Drainageschicht benötigt, durch die überschüssiges Wasser schneller abfließen kann. In kleinen Töpfen mit wenig Erde kann diese auch reduziert werden. Wenn aber mehr Substrat eingesetzt wird, sollten es schon 2 cm sein. Dazu greift man auf simplen Blähton zurück, der unten im Topf verteilt wird. Darüber kann man noch etwas Gartenvließ legen, um zu verhindern, dass die Erde in die Drainageschicht rieselt.

Der perfekte Grundaufbau im Topf sieht folgendermaßen aus: 2 cm Blähton, Gartenvließ und darüber mindestens 5 cm aufbereitete Kübelpflanzenerde.

 

So pflanzen und pflegen Sie die Blumenzwiebeln

Das Setzen ist der einfachste und schönste Schritt. Um die Blumenzwiebeln im Topf zu pflanzen, drücken Sie sie mit der Wurzelfläche nach unten leicht in die Erde. Dann füllen Sie den Topf auf, bis die nötige Erdhöhe über den Zwiebeln erreicht ist. Dazu können Sie eine kleine Markierung am inneren Topfrand vornehmen. Drücken Sie dann das Substrat leicht fest und füllen Sie gegebenenfalls noch etwas Erde nach. Danach gießen Sie kräftig an. Und dann heißt es abwarten bis die ersten Triebe aus der Erde spitzeln.

Bis dahin sollte die Erde nie vollständig austrocken. Prüfen Sie regelmäßig den Feuchtigkeitsgehalt mit einem Finger oder Hydrometer und wässern Sie leicht. Wirklich nass darf die Erde nicht zu lange sein, dann sonst faulen die Zwiebeln. Da braucht es etwas Fingerspitzengefühl. Besser Sie halten das Substrat bei den meisten Blumenzwiebel-Gattungen etwas zu trocken als zu nass. Damit sich die Feuchtigkeit besser kontrollieren lässt, können Sie die Töpfe an einen regen- und schneegeschützten Platz stellen.

Winterharte Sorten sollten im Freien oder an einem kalten Ort über die Jahre gebracht werden. Sie brauchen den Kältereiz, um im nächsten Jahr kräftig blühen zu können.

 

Wann Sie Blumenzwiebeln im Topf pflanzen können

Das ist eine gute Frage, und die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Zu ihrer normalen Pflanzzeit. Für die meisten Frühjahrsblüher bedeutet das im Herbst, für die Sommer- und Herbstblüher in der Regel im Frühjahr. Wobei es natürlich, wie so oft in der Natur, Ausnahmen gibt. Herbstblühende Krokusse beispielsweise werden zwischen Mitte August und Mitte September des Vorjahres gesetzt.

Besonders bei den frühblühenden Zwiebelblumen sollten die Knollen nicht zu zeitig in den Topf gepflanzt werden. Denn wenn es im Herbst noch einmal warm wird, was durchaus häufiger vorkommt, beginnen die Zwiebeln möglicherweise auszutreiben. Warten Sie daher lieber ab und beginnen Sie die Pflanzung Ende Oktober bis Anfang November, wenn längere Wärmeperioden unwahrscheinlich sind. Auf jeden Fall sollten die Knollen bereits eine Zeit lang im Boden sein, bevor Nachfröste drohen. So können sie sich einwurzeln und überstehen den Winter besser.

Ein TIPP: Stellen Sie die Töpfe mit frostharten Blumenzwiebeln über den Herbst und Winter an einen regengeschützten und schattigen Platz. Das verhindert zum einen, dass sie zu viel Nässe abbekommen und zu Faulen beginnen. Zum anderen kann die Sonne die Erde dann nicht erwärmen, was ein Signal für den Austrieb wäre.

 

Krokusse im Topf

Blumenzwiebeln im Topf schichtweise pflanzen

Blumenzwiebeln können im Topf auch in mehreren Schichten gepflanzt werden. So ergibt sich eine sogenannte Blumenzwiebellasagne. Im Idealfall lösen sich die verschiedenen Blütezeiten nahtlos ab, damit Sie länger etwas von Ihrer Bepflanzung haben. Für Menschen die gern tüfteln oder bereits mehr Erfahrung mit der Topfpflanzung haben, ist das ein spannendes Projekt. Dabei gibt es nur drei Grundregeln zu beachten:

  • Die Blumenzwiebeln werden der Größe nach verteilt. Die kleinen oben, die größeren unten.
  • Die oberen Blumenzwiebeln sollten früher blühen, die unteren später.
  • Es werden keine Zwiebeln direkt übereinandergesetzt, sondern leicht versetzt.

Wenn Sie Blumenzwiebeln im Topf schichtweise pflanzen wollen, brauchen Sie dafür natürlich einen großen und tiefen Topf. Je mehr Schichten, desto mehr Platz wird nach unten benötigt. Die Pflanztiefe der einzelnen Knollen sollte auch in einer Blumenzwiebellasagne nicht zu sehr überschritten werden. Der Anzahl an Schichten sind daher natürliche Grenzen gesetzt. Drei sollten gut klappen. Mit einem talentierten grünen Daumen gehen vielleicht auch vier.

Wir haben für Sie ein kleines Beispiel aus unserem Sortiment zusammengestellt. Diese Blumenzwiebellasagne blüht zwischen Februar und Mai abwechselnd in Rosa- und Gelbtönen. Mit der Mischung leiten Sie das Jahr mit einem kräftigen gelben Paukenschlag ein, gehen über in ein fröhlich-frisches Rosa mit gelbem Akzent und lassen das Frühjahr mit einem hellen Zitronensorbet-Ton zum Sommer hin ausklingen.

Die unterste Schicht könnten Sie mit späten Narzissen bestücken, wie der hellgeben Engelstränen-Narzisse triandrus Hawera. Sie blüht zwischen April und Mai.
Darüber setzen Sie die traumhaft schöne Tulipa humilis. Ihre fantastischen zweifarbigen Blütenblätter, die innen Gelb und außen Rosa sind, entfalten sich im März und April.
Den Abschluss in der obersten Schicht gestalten Sie mit einem Krokus, wie dem dunkelgelben Wildkrokus Crocus gargaricus, der seine Blüten ab Februar entwickelt.

Unser Sortiment ist unterteilt in Frühblüher, Sommerblüher und Herbstblüher. Innerhalb dieser Kategorien können Sie nach Blütezeit, Standortanspruch, Höhe und vielem mehr sortieren. Diese Filtermöglichkeit gibt es auch innerhalb einer Gattung. Das hilft Ihnen dabei, eine passende Kombination für Ihre Blumenzwiebellasagne zu finden.

 

Welche Blumenzwiebeln sich für den Topf eignen

Grundsätzlich lassen sich alle Blumenzwiebeln im Topf pflanzen. Allerdings gibt es welche, die besonders gut gedeihen. Die Klassiker sind Tulpen und Narzissen im Topf. Wirklich einfach in der Pflege im Topf oder auch im Blumenkasten sind aber Lilien. Sie eignen sich daher ausgesprochen gut für Einsteiger. Und mit ihren beeindruckenden Blüten belohnen sie die Mühe in ihrer ganz eigenen Weise.

Während Lilien im Topf auch nach Jahren immer wieder blühen, empfiehlt es sich andere Gattungen nach dem ersten Jahr in den Garten zu versetzten. Auch die Topf-Klassiker wie Tulpen und Narzissen gehören dazu. Im Boden wachsen sie dann wieder gut an, und erfreuen noch viele Gartenzyklen lang.

Manche Gattung ist im Topf sogar leichter zu pflegen als im Garten. Dahlien sind ein solcher Fall. Denn diese müssen eigentlich vor dem Winter ausgegraben und gelagert werden. Im Topf dagegen können sie direkt überwintert werden. Dazu werden sie einfach im Spätherbst an einen trockenen, frostfreien und dunklen Ort gestellt.

So überwintern Sie Dahlien